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Gemeinsam Genomik neu denken – Das Modellvorhaben Genomsequenzierung an der Universitätsmedizin Göttingen

Das Institut für Humangenetik der Universitätsmedizin Göttingen nimmt am bundesweiten Modellvorhaben zur Genomsequenzierung teil, das vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) initiiert wurde. Ziel ist es, moderne DNA-Sequenziertechnologien gezielt in die Patientenversorgung zu integrieren und damit Diagnostik und Therapie insbesondere bei seltenen Erkrankungen und onkologischen Erkrankungen entscheidend zu verbessern.

Ein vom Biotechnologie-Unternehmen Illumina produziertes Video beleuchtet, wie an der UMG die Institute für Humangenetik und Pathologie im Bereich der Genomik, genetischen Diagnostik und speziell im Modellvorhaben zusammenarbeiten, um die Genomsequenzierung optimal zu nutzen und durch automatisierte Analysen und mittels künstlicher Intelligenz neue Krankheitsursachen zu entdecken, die Diagnostik zu verbessern und die Patientenversorgung auf ein neues Niveau zu heben.

Hintergrund des Modellvorhabens Genomsequenzierung

Im Rahmen der Nationalen Strategie für Genommedizin ermöglicht das Modellvorhaben nach § 64e SGB V erstmals, dass Patient*innen mit seltenen Erkrankungen oder onkologischen Erkrankungen nach positivem Entscheid durch eine lokale, interdisziplinäre Fallkonferenz umfassend genetisch untersucht werden können. Kernstück der modernen Genommedizin ist die Genomsequenzierung, mit der das gesamte Erbgut eines Menschen schnell, kosteneffizient und präzise sequenziert werden kann. Durch die Analyse der gewonnenen Daten lassen sich genetische Varianten identifizieren, die für bestimmte Erkrankungen verantwortlich sind. Dies erlaubt eine präzisere Diagnose sowie individuell zugeschnittene Behandlungsansätze.

Aktuell nehmen ausgewählte Spitzenzentren der Universitätsklinika in Deutschland teil, die über besondere Expertise und Erfahrung in der Genomdiagnostik verfügen.

Gemeinsam für die Zukunft der Genommedizin

Im Video betonen Prof. Bernd Wollnik, Direktor des Instituts für Humangenetik, und Prof. Philipp Ströbel, Direktor des Instituts für Pathologie, die dynamische Entwicklung ihrer Fachbereiche in Göttingen und den Erfolg ihrer Zusammenarbeit. „Das Modellvorhaben leitet wirklich eine neue Ära in Deutschland in der Genomik ein, weil wir auf einmal das Ganze in die Patientenversorgung bringen – das war vorher nicht möglich. Das sind Meilensteine für uns“, so Prof. Wollnik. Auch Prof. Ströbel unterstreicht die Bedeutung der Technologie für den klinischen Alltag: „Die Rolle von Next Generation Sequencing in der klinischen Diagnostik kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. In meiner beruflichen Erfahrung war das mit Abstand die größte Veränderung, die den größten Fortschritt gebracht hat.“

Sie können auf Youtube und über LinkedIn das Video über die Arbeit unseres Instituts im Rahmen des Modellvorhabens ansehen:

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Neu identifizierte heterozygote trunkierende SEC24C-Varianten beeinträchtigen Proteintransport und Glykosylierung und verursachen bislang unbeschriebenes Syndrom mit Epilepsie, Katarakten und Blutbildungsstörung

Biallelischer Verlust von SEC24C sorgt für gestörten Proteintransport und veränderte Glykosylierung und verursacht Syndrom mit Epilepsie, Katarakten und Anämie

SEC24C deficiency causes trafficking and glycosylation abnormalities in an epileptic encephalopathy with cataracts and dyserythropoeisis
Bögershausen N, Cavdarli B, Nagai T, Milev MP, Wolff A, Mehranfar M, Schmidt J, Choudhary D, Gutiérrez-Gutiérrez Ó, Cyganek L, Saint-Dic D, Zibat A, Köhrer K, Wollenweber TE, Wieczorek D, Altmüller J, Borodina T, Kaçar D, Haliloğlu G, Li Y, Thiel C, Sacher M, Knapik EW, Yigit G, Wollnik B.
JCI Insight. 2025 Mar 25:e173484. doi: 10.1172/jci.insight.173484. Epub ahead of print.

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InsightRP2: Erstes globales Patient*innenregister für RP2-assoziierte Retinitis pigmentosa startet an der UMG

Schaubild InsightRP2-Patientenregister

Mutationen im RP2-Gen verursachen eine besondere Form der erblichen Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa. Das InsightRP2-Register hilft Kliniker*innen und Forscher*innen, die genetischen Grundlagen und den Krankheitsverlauf der RP2-assoziierten Retinitis pigmentosa besser zu verstehen und ihre Forschung und die Entwicklung künftiger Behandlungskonzepte darauf auszurichten, die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern.

Das Register ist am Institut für Humangenetik der Universitätsmedizin Göttingen angesiedelt.

Teilnehmen können Menschen jeden Alters mit einer nachgewiesenen ursächlichen Veränderung im RP2-Gen.

Die Anmeldung erfolgt online, je nach Alter der betroffenen Person auf der entsprechenden Registerseite der UMG: Erwachsene, Jugendliche, Kinder

Kontakt:

Studienleitung am Institut für Humangenetik

Dr. med. Nina Bögershausen: nina.boegershausen@med.uni-goettingen.de

Prof. Dr. med. Bernd Wollnik: bernd.wollnik@med.uni-goettingen.de

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„Symetrics – machine learning algorithm to detect deleterious synonymous variants”, Vortrag am 25.02.2025

Im Rahmen unserer Vortragsreihe Seminar Series on Modern Human Genetics hält PD Dr. Diana Le Duc, Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Leipzig, einen Vortrag zum Thema „Symetrics – machine learning algorithm to detect deleterious synonymous variants”.

Zeit: 25.02.2025, 17.15 Uhr; Ort: Hörsaal 223, II. Obergeschoss des Gebäudes Heinrich-Düker-Weg 12.

Wir freuen uns auf einen spannenden Vortrag und laden Sie herzlich ein!

Organisation: Stefanie Orthwein – Tel.: 0551 / 3967591
Fortbildungspunkte sind bei der Ärztekammer Niedersachsen beantragt.

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Zentrum für Seltene Hörstörungen an der UMG gegründet

Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat ein neues Zentrum für Seltene Hörstörungen etabliert, in dem Kliniker*innen und Wissenschaftler*innen fachübergreifend zusammenarbeiten, um Betroffene gezielter zu versorgen und neue Behandlungsansätze zu erforschen. Das Spezialzentrum (Sprecherin: Prof. Nicola Strenzke, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde) ist Teil des Zentrums für Seltene Erkrankungen Göttingen (ZSEG). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Diagnose, Behandlung und Erforschung von genetisch bedingten Hörstörungen mit einer speziellen Audiogenetik-Sprechstunde, die gemeinsam von der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und vom Institut für Humangenetik angeboten wird.

Prof. Dr. Bernd Wollnik, Direktor des Instituts für Humangenetik und Vorstandsmitglied des ZSEG, gehört der Leitung des neuen Zentrums für Seltene Hörstörungen an. Priv.-Doz. Dr. Barbara Vona, Arbeitsgruppenleiterin im Institut für Humangenetik und im Institut für Auditorische Neurowissenschaften, war maßgeblich an der Einrichtung des neuen Zentrums beteiligt.

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