Mögliche neue Strategie zur wirksameren Therapie des kolorektalen Karzinoms aufgezeigt
Göttinger Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Silke Kaulfuß vom Institut für Humangenetik haben herausgefunden, wie sich die Wirksamkeit der Standardtherapie zur Behandlung des kolorektalen Karzinoms (CRC) steigern lassen könnte. Das CRC gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen weltweit und wird mittels OP, Bestrahlung und Chemotherapie in verschiedenen Kombinationen behandelt. Innovative Therapiestrategien nutzen zusätzlich Medikamente, die zielgerichtet auf tumorspezifische Merkmale wirken, um das Tumorwachstum zu hemmen.
In verschiedenen Experimenten an Zellkulturen und im Mausmodell untersuchten die Wissenschaftler nun in dieser Studie, welchen Effekt es hat, wenn zusätzlich zu Bestrahlung und Chemotherapie spezifische Inhibitoren eingesetzt werden, die gleichzeitig bestimmte Rezeptortyrosinkinasen, den insulin-like growth factor 1 receptor (IGF1R) und den epidermal growth factor receptor (EGFR), hemmen. Dabei konnten sie feststellen, dass die gleichzeitige IGF1R/EGFR-Inhibition in vitro zu einer stärkeren Hemmung des Signalweges, einer Störung der DNA-Reparaturmechanismen und zur Induzierung des Zelltodes von Tumorzellen führte. Damit zeigten sie einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung des kolorektalen Karzinoms in Ergänzung zur Radiochemotherapie auf.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal Cancer Letters veröffentlicht.
Simultaneous inhibition of IGF1R and EGFR enhances the efficacy of standard treatment for colorectal cancer by the impairment of DNA repair and the induction of cell death
Oberthür R, Seemann H, Gehrig J, Rave-Fränk M, Bremmer F, Halpape R, Conradi LC, Scharf JG, Burfeind P, Kaulfuß S.
Cancer Lett. 2017 Aug 18;407:93-105. doi: 10.1016/j.canlet.2017.08.009. [Epub ahead of print]